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Größe: 33,85 km²
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Michael A. Müller aus Leimen lässt „Weltkulturerbe“ in Isenstedt erklingen
Es war ein bereicherndes und inspirierendes Konzert, das Michael Müller den Kulturinteressierten aus dem ganzen Kirchenkreis Lübbecke bot. Neben drei bekannten Bachkompositionen brachte er ein Werk des französischen Komponisten Samuel Rousseau zu Gehör und unterstrich mit Eigenkompositionen seine Stellung zwischen Tradition und Inspiration. „Jeder ist die Mitte seines eigenen Kosmos.“, sagte Müller im Gespräch und betonte, wie individuell das Hörerleben seiner Musik sei: „Ich bin immer wieder überrascht, wie die Menschen meine Musik wahrnehmen.“
Das Konzert stand unter dem Motto Weltkulturerbe. Prof. Dr. Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission sagt dazu: “Jede Orgel ist ein Unikat, weil sie einzig für den architektonischen Raum erbaut wird, in dem sie erklingen soll. Das für den Orgelbau und die Orgelmusik notwendige hochspezialisierte Wissen und die besonderen Fertigkeiten wurden von Handwerkern, Komponisten und Musikern über Jahrtausende entwickelt. … Die beteiligten Akteure demonstrieren täglich in beeindruckender Weise, wie Tradition und Innovation im Einklang gelingen können". Die Orgel, vor 2000 Jahren in Ägypten erfunden, wurde bis heute weiterentwickelt. „Deutschland zählt weltweit zu den wichtigsten Ländern für die Weiterentwicklung des Orgelbaus und der Orgelmusik. Seit dem Mittelalter ist Orgelmusik auch Teil der kirchlichen Liturgie. Sie hat viele Komponisten, wie Bach, Liszt oder Mendelssohn-Bartholdy in Deutschland und darüber hinaus inspiriert.“
Müllers Konzert begann mit dem bekannten G-Dur Concerto von Bach mit drei Sätzen, die wie Jakob auf der Himmelsleiter, mal dem Himmel ganz nah in seiner Erhabenheit und dann ganz leicht spielerisch umwarb, bis es immer tiefer abstieg . Während Bach sofort alles in sich einsog, war das Stück von Samuel Rousseau ‚Double Theme Variete´ vorsichtiger. Er platzte mit den Tönen nicht ins Herz, sondern warb unaufdringlich für sich - eine Musik zum Kauen. Rousseau spielte mit Cesar Franck die Orgeln an St. Clothilde in Paris.
Mit drei Stücken aus eigener Feder malte Müller seine Klangfarben in die Herzen der Zuhörenden. Tiefe Töne mit leisem Echo, rhythmisch modern und manchmal feierlich sphärisch näherten sie sich dem Publikum. Im Präludium D-Dur hörte man Leidenschaftlichkeit, die an Hölderlins „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ erinnerte. Man hörte einen modernen Klang, der unmittelbar berührte und in seiner Tonalität das Experimentelle hinter sich ließ. Traditionelle Motive waren mit modernen inspirierenden Klangfolgen verwoben, die ein unmittelbares Erleben zuließen.
Meisterlich in seiner zurückhaltenden Ausdrucksform machten die Passacaglia und Fuge in c-moll und die abschließende Toccata, das Adagio und die Fuge in C-Dur das Konzert zu einem wunderschönen Hörerlebnis. Müller spielte die Hammer - Orgel in Isenstedt das zweite Mal und war zum vierten Mal am Orgelsommer des Kirchenkreises beteiligt. Pfarrer Adalbert Detering unterstützte bei der Registrierung.