Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Nettelstedt

 Gemeindemitgliederzahl:  1508 im Dezember 2022

Gemeindebüro
Frau Kristina Riesmeier



Am Kindergarten 3
32312 Lübbecke
Tel.: 05741/6202
Fax: 05741/6204

 E-Mail: nettelstedt[at]kirchenkreis-luebbecke.de

Öffnungszeiten des Gemeindebüros:

Dienstag: 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Mittwoch: 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr
15.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Freitag: 8.00 Uhr bis 10.00 Uhr

Gottesdienst : Sonntag 10.30 Uhr und einmal im Monat Abendgottesdienst um 18.00 Uhr

Unsere Kirche:

 


Außenansicht der Gabriel-Kirche


Innenansicht der Gabriel-Kirche

Kirchenmusik:

Liga Kravale-Michelsohn
Sascha Wegener

Pfarrerin:

Britta Mailänder,
Kirchstr. 2
32312 Lübbecke

Tel. 05741/2349870
E-Mail: Britta.Mailaender[at]kirchenkreis-luebbecke.de

Presbyterium:

 


Susanne Öwermann-Röding, Helga Lömker, Sören Lorenzen, Alexandra Fischer

Tageseinrichtung für Kinder
Ev. Kindergarten „Wannewupp“ in Nettelstedt
Am Kindergarten 5
32312 Lübbecke

Frau Regina Schewe
Tel. 05741/6656
E-Mail: kiga.wannewupp@kirchenkreis-luebbecke.de

ein Friedhof in Nettelstedt

Karte Nettelstedt


Evang.-Luth. Kirchengemeinde Nettelstedt

Kirchstrasse 2
32312 Lübbecke
Tel: 05741/6202

Ev. Kindergarten „Wannewupp“

Am Kindergarten 5
32312 Lübbecke - Nettelstedt
Tel: 05741 - 6656

Hebräischer Liederabend in der Gabriel Kirche

Robert Rolf Grundmann

Lübbecke–Nettelsttedt. War die Liveübertragung der Spiele der Fußballweltmeisterschaft eine zu große Konkurrenz oder war die Kommunikation in Nettelstedt und um zu suboptimal? Wer wollte sich da festlegen?

Fest steht – ohne wenn und aber –, dass Esther Lorenz und ihr musikalischer Begleiter Hendrik Schacht volle Kirchenbänke verdient gehabt hätten, statt der vielen freien Plätze.

"Chohim" - Ufer lautet der Titel des Programms, zu dem die Kirchengemeinde in ihr Gotteshaus eingeladen hatte. Pfarrerin Britta Mailänder bezog sich in ihrer Begrüßung auf diesen Titel und erinnerte auch daran, dass Musik die Sehnsucht wach halte, die Sehnsucht danach, dass Himmel und Erde sich berühren möge.

In dem Programm mit hebräischen Liedern „berühren sich Himmel und Erde“ – in "Machar" (Morgen) wird der Traum von einem friedlichen Miteinander besungen, ohne Waffen und Militär, von einer Zeit, in der der Mensch das errichten wird, wovon der heute träumt. Die Psalmvertonungen kann man dann dem himmlischen zurechnen – sie wurden auch noch im alten Hebräisch, der Sprache des Kultus, vorgetragen, während andere Titel im Hebräisch der heutigen Zeit erklangen. Das "Ivrit", wie es heute gesprochen werde, sei ein interessantes Beispiel dafür, wie sich aus einer Sakralsprache eine Nationalsprache entwickeln könne, so die Sängerin. Der Staatsgründer Ben Gurion habe dazu einmal gesagt, wenn Moses heute in eine Bäckerei käme und um ein Brot bitten würde, würde man ihn verstehen. In "Chofim" dem Lied, das diesem Konzert den Titel gab, beklagt der Dichter den Verlust seines im Yom Kippur Krieg getöteten Sohnes, sprachlich und inhaltlich in der jüngsten Geschichte angekommen. Der Sehnsucht nach Frieden auch ein Gedicht gewidmet, das Rose Ausländer verfasst hat. Es wurde ohne musikalische Begleitung vorgetragen, wie auch die Anekdote über einen unvergesslichen Mann, der alles aufschrieb, umso seinen Alltag zu bewältigen. So traurig es zu, aber auch fröhlich, wenn es um die Liebe ging oder in einem Psalm die aufgehende Sonne besungen wurde.

Die aus Berlin stammende Esther Lorenz hat nicht nur eine klassische Gesangsausbildung genossen, sondern wurde auch in Schauspiel und Tanz unterrichtet. In der Mitte des Altarraums stehend, hatte sie den idealen Punkt gewählt, um ihre wohlklingende Stimme durch das ganze Kirchenschiff tragen zu lassen. Dabei waren überwiegend Klänge zu hören, die uns durch unsere „westlich“ geprägte musikalische Erfahrung vertraut sind. Die Einflüsse, die die Sepharden zum musikalischen Erbe beigetragen haben, waren aber nicht zu überhören. Aus der Zeit des friedlichen Zusammenlebens mit den Mauren in Spanien vor der Rekatholisierung sind „orientalische“ Klänge integriert worden. Mit scheinbarer Leichtigkeit gibt Lorenz ihrer Samtstimme immer die genau zum Thema passende Färbung, macht Gefühle hörbar. So kann sie auf große Gesten und „szenische Darstellung“ verzichten und sich stattdessen auf wenige Handbewegungen beschränken. Dazu passt, dass auf „Bühnendekoration“ und Effekte verzichtet wurde. Hendrik Schacht unterstützte die Sängerin mit seinem virtuosen Spiel auf der Akustikgitarre, ganz zurückhaltend. Auch bei seinen Solostücken grenzte er mit Fingerfertigkeit und Musikalität, konnte gut auf Effekthascherei verzichten. Schacht hat vor kurzem an der Hanns Eisler Hochschule in Berlin seinen Master Abschluss für klassische Gitarre gemacht und ist auch als Musikpädagoge tätig.
Kein Konzert kommt heute mehr ohne Publikumsbeteiligung aus – für diesen Abend war "Dona Dona" als Titel ausgewählt worden, bei dem alle den Refrain mit singen oder mit Summen durften.

Viel zu früh, nämlich schon nach einer Stunde, ging dieses musikalische Erlebnis zu Ende. Das Publikum applaudierte nach besten Kräften und durfte sich deshalb noch über eine Zugabe freuen.