Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke
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Begeisterndes Gospelkonzert

Begeisterndes Gospelkonzert

Cornelia Müller



»Pro Voices« in der St.-Dionysius-Kirche mit rauschendem Beifall gefeiert

Preußisch Oldendorf (cm). Der Name des Chors »Pro Voices« ist Programm: Hier vereinen sich Preußisch Oldendorfer Stimmen zu mitreißendem Gospelgesang, den man nur als P(ositiv), R(hythmisch), O(ffen), V(ielfältig), O(riginell), I(dealistisch), C(hristlich), E(ngagiert) und S(chwungvoll) beschreiben kann.

Zum Jubiläum der St.-Dionysius-Kirche hat »Pro Voices« ein Konzert in der Preußisch Oldendorfer Kirche gegeben, um »diesen Raum, der 500 Jahre alt ist, mit Musik zu füllen. Aber nicht mit 500 Jahre alter Musik, sondern mit Gospelmusik und Musik, die der Gospelmusik sehr ähnlich ist«, so Chorleiterin Gudrun Strenger.
Ein gemeinsames Thema aller Lieder zog sich wie ein roter Faden durch das Programm: die Sehnsucht nach Frieden und Freiheit. Sie spiegelte sich in den Spirituals der amerikanischen Sklaven genauso wie in zeitgenössischen jüdischen Psalmvertonungen wider. Dem Chor lag viel daran, die Zuhörer nicht nur an den eingängigen Melodien, sondern auch an der tieferen Bedeutung der ausgewählten Songs teilhaben zu lassen.
Immer wieder nahm Gudrun Strenger sich deshalb die Zeit für ausführliche Erläuterungen zur Entstehung der Lieder, deren Texte gut lesbar auf einer großen Leinwand zu sehen waren (Technik: Edith und Jana Niemeyer). Das gab den Spirituals und Gospelsongs eine Ernsthaftigkeit zurück, die ihnen allzu oft abhanden zu kommen droht.
So hörte man auch vertraute Melodien noch einmal ganz neu und ließ sich vom Gesang des Chores mitnehmen auf die »Sehnsuchtsreise in das Land der Freiheit und des Friedens«, wie Pastor Kriebel es nannte. Musikalisch überzeugte der von Gudrun Strenger mit Engagement geleitete Chor auf ganzer Linie: Die Zuhörer in der altehrwürdigen Kirche ließen sich anstecken von seiner Fröhlichkeit (»Down by the Riverside«) und lauschten bewegt den ruhigeren Tönen (»Dona nobis pacem«).
Mitklatschen oder Mitsingen war immer wieder ausdrücklich erwünscht, und als die Zuhörer mit dem Chor gemeinsam »We shall overcome«, die Hymne der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, sangen, war die bleibende Sehnsucht nach Frieden und Freiheit in der St.-Dionysius-Kirche fast mit Händen greifbar. Es war ein sehr bewegendes, begeisterndes Konzert, das die Sänger und Sängerinnen von »Pro Voices« boten.
Begleitet wurden sie dabei von Gudrun Strenger am Klavier und Inge Höke an der Djembe-Trommel. Großen Anteil am Erfolg des Konzertes hatten auch die guten Solisten: Petra Pluntke, Erhard Fricke, Tatjana Hein und Gudrun Scholle. Die Zuhörer applaudierten lautstark und anhaltend und wollten den Chor gar nicht gehen lassen. Aber dann war es doch so weit: Mit dem vielsagenden Titel »Goodnight, well, it's time to go« verabschiedete sich der Chor singend aus der Kirche.
WB Artikel vom 09.06.2010

Sehnsucht nach Freiheit und Frieden
Gospelchor PrO Voices singt zum 500. Bestehen der St.Dionysius-Kirche


Imme Lorek NW
Pr. Oldendorf (il). Afrikanische und englische Lieder ließ der Gospelchor PrO Voices jetzt in der Dionysius-Kirche in Preußisch Oldendorf vor einem begeisterten Publikum erklingen. Unter der Leitung von Gudrun Strenger bot der Chor ein breitgefächertes Programm, das über das übliche Repertoire hinausging und auch Vertonungen von Psalmen aus dem Alten Testament einschloss.
Gospels und Spirituals drücken die Sehnsucht nach Freiheit und selbstbestimmtem Leben aus, wie sie wohl keiner glaubhafter beschreiben kann als die von Afrika nach Amerika verschleppten Sklaven. Sie machten sich die ihnen aufgezwungene Religion ihrer Unterdrücker zu eigen und schufen Lieder, mit deren Hilfe sich ihr trostloses Dasein ertragen ließ.
Mit dem südafrikanischen Lied „Freedom is coming“ läutete der Chor das Konzert ein und entführte die Zuhörer in fremde Klangwelten. Nach anfänglichen Intonations-Schwierigkeiten blühten die Sänger bei dem bekannten „Wade in the Water“ regelrecht auf und entfalteten ihr ganzes Stimmpotential.
Gudrun Strenger ließ es sich nicht nehmen, auch das Publikum miteinzubeziehen, sodass der Abend zu einem gemeinschaftlichen Erlebnis für alle Anwesenden wurde.
Auch wenn „die Rhythmusfreude der afrikanischen Musik den Ostwestfalen zunächst fremd ist“, wie sie zutreffend bemerkte, klatschte und sang das Publikum doch nach wenigen Stücken ausgelassen mit.
Bei „Go down, Moses“ fehlte dem Chor zu Beginn etwas an Entschlossenheit, mit der der Auszug Israels aus Ägypten vonstatten ging, doch steigerten sich die Musizierenden im Laufe des Stückes und bewiesen auf jeden Fall ein gutes Rhythmusgefühl.
Mit der Hymne der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre „We shall overcome“ überzeugte der Chor hingegen mit unterschiedlichen Klangregistern von verhalten bis energisch-kraftvoll.
In diesem Lied schlägt sich die Hoffnung auf eine bessere Welt nieder, wie Martin Luther King sie in seiner visionären Rede „I have a dream“ skizziert: der Wunsch, dass Menschen wegen ihres Charakters und nicht ihrer Hautfarbe beurteilt werden.
Auch bei den 3.000 Jahre alten jüdischen Liedern, der Vertonung alttestamentarischer Psalmen, bewies PrO Voices erstaunliche Stimmsicherheit und Facettenreichtum.
Insbesondere „Jerusalem“ – eine Hymne an die einzigartige Stadt, die der Ursprung dreier Religionen ist – überzeugte mit seinen lyrischen, melancholischen Klängen. Unter den Solisten taten sich besonders Petra Pluntke mit ihrer kraftvollen Altstimme, Tatjana Hein und Gudrun Scholle mit ihrem glockenreinen Sopran hervor.
Letztere verfügte darüber hinaus über einen hohen Tonumfang und sichere Intonation, wie sie in ihrem souveränen Solo in „Be thou my vision“ (Sei du meine Vision) unter Beweis stellte.
Nach bekannten Gospels, wie „Amen“ und „Kumbajah, my Lord“ mündete der Abend in einer wiederholten Bitte um Frieden mit „Dona nobis, domine, dona nobis pacem“ (Gib uns deinen Frieden, Herr), bevor PrO Voices die Zuhörer mit „Good night, sweetheart“ verabschiedete.