Der Umbau beginnt

Preußisch Oldendorf(WB). Der rote Punkt klebt am Fenster. Jetzt ist es amtlich: Der Umbau des Alten Pfarrhauses kann beginnen.

850 000 Euro soll die Erhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes, »das ein Teil der Geschichte unserer Stadt ist« (Bauamtsleiterin Maren Heidenreich), kosten. Nach aufwändigen Sanierungsarbeiten soll dort ein multifunktionales Begegnungszentrum entstehen. Im Erdgeschoss werden wie bisher die Ausgabestelle der Lübbecker Land Tafel und die Kleiderkammer der Evangelischen Kirchengemeinde untergebracht. Das Obergeschoss (seit Monaten leer stehend, zuvor für Mietwohnungen genutzt) soll der Flüchtlingsarbeit von Asyl PrO zur Verfügung stehen.

Nicht nur im Hinblick auf die Kosten ist der Umbau des Gebäudes eine Mammutaufgabe. Die Planer standen vor der großen Herausforderung, Denkmalschutz und Brandschutz in Einklang zu bringen. Ohne Kompromisse sei das nicht möglich gewesen, berichtet Christel Woltmann vom beauftragten Architekturbüro Horstmann und Woltmann. »Wir werden zum Beispiel auf eine Nutzung des Dachgeschosses verzichten, obwohl dort noch eine große Fläche zur Verfügung stünde. Aber dann bräuchten wir einen zweiten Rettungsweg über eine Außentreppe, und das wäre wiederum mit dem Denkmalschutz schwierig geworden.« Besonders knifflig sei es gewesen, das erhaltenswerte hölzerne Treppenhaus so zu ertüchtigen, dass es den Vorgaben des Brandschutzes genüge.

Neben den bautechnischen Fragen erwies sich auch die intensive Nutzung des Gebäudes als Problem, das gelöst werden musste. Wohin mit Kleiderkammer, Tafel und Begegnungscafé während der Umbauphase? »Die Ausgabe der Lübbecker Land Tafel und das Begegnungscafé ziehen in das Katholische Gemeindehaus am Offelter Weg um. Die Kleiderkammer wird in den alten Räumen der Firma Fitzner an der Kampstraße/Ecke Alwinstraße eine Herberge finden. Wir freuen uns über diese Lösung und danken der katholischen Kirchengemeinde und Herrn Fitzner Senior herzlich für ihr Angebot und starkes Engagement«, betont Pfarrer Michael Weber. Bis Ende Oktober soll der Umzug abgeschlossen sein. Die Ausgabe der Tafel wird bereits am 25. Oktober zum ersten Mal am neuen Ort stattfinden.

In der kommenden Woche werden bereits die ersten Arbeiten am Alten Pfarrhaus beginnen. Das Gebäude wird eingerüstet, um den Efeubewuchs zu entfernen. Auch Hecken und einzelne Bäume müssen weichen, um Platz zu schaffen für Baumaschinen und Container sowie für eine Rampe, die zum künftigen Haupteingang an der Nordost-Seite führen soll: »Über diese Rampe ist das Erdgeschoss dann auch barrierefrei zu erreichen. Das bedeutet, wir müssen ein ganz neues Wegekonzept für die Außenanlagen entwickeln«, erklärt Pfarrer Weber. Der alte Eingang (Spiegelstraße) bleibt als zweiter Eingang erhalten, so dass die einzelnen Nutzungsbereiche im Erdgeschoss besser voneinander getrennt werden können. Mit den sich ständig kreuzenden Laufwegen, die die Arbeit für die Ehrenamtlichen erschweren und für unnötiges Gedränge im Alten Pfarrhaus sorgen, soll dann Schluss sein.