Frühlingskonzert mit Gospelchor und Blasorchester

Ein gelungenes Experiment, das sich hören lassen konnte: Das Blasorchester Bad Holzhausen und der Gospelchor Pro Voices aus der Kirchengemeinde Pr. Oldendorf gaben gemeinsam ein Konzert mit einer Mischung aus weltlicher und geistlicher Musik. Diese Kombination beider Ensembles habe es bisher noch nicht gegeben, sagte Chorleiterin Gudrun Strenger. Die Initiative dazu kam aus den Reihen des Blasorchesters. Gleichzeitig wollten die Musizierenden mit diesem Konzert den Frühling einläuten, der aber in der Natur noch auf sich warten lässt.

Mit traditionellen Spirituals, wie „Wade in the Water“ und „Down by the Riverside“ entführte der Gospelchor die Zuhörer auf die Baumwollfelder und Zuckerrohrplantagen in die Südstaaten Amerikas, wo schwarze Sklaven im letzten Jahrhundert mit Hilfe ihrer Rhythmen und ihres christlichen Glaubens ihr hartes Dasein fristeten. Bei einigen war die Sehnsucht nach Freiheit so groß, dass sie mit Hilfe der "Railroad Underground" die Flucht in die Nordstaaten wagten. Der Chor besang auch die Propheten Joshua und Jesaja, die durch ihren Glauben an Gott ungeahnte Kräfte entfalteten ("Joshua"). Andächtig kam „Here I am Lord“ daher, ein Geständnis des Glaubens, in dem die Männerstimmen schön zur Geltung kamen.

Das Blasorchester Bad Holzhausen unter der Leitung von Britta Rohlfing brachte den Titelsong "The Mission" von Enrico Moricone zu Gehör. Hier spielte Chorleiterin Strenger ein Solo für Sopranblockflöte und erntete dafür einen Extra-Applaus. In den Genuss, beide Ensembles gemeinsam zu hören, kamen die Zuhörer bei dem afrikanischen "Baba Yetu", was auf Suaheli "Vater Unser" bedeutet. Mit Hilfe der tiefen Blasinstrumente, der Trommeln und des Shakers entstand ein inniges und zugleich freudiges Bekenntnis zum Glauben.

Im zweiten Teil des Konzerts hörte das Publikum unvergessliche Melodien aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“ des damals noch unbekannten Komponisten Andrew Lloyd Webber. Mit ihrem Solopart der Maria Magdalena erntete Angelina Janz großen Beifall. Sie sang von ihrer Zuneigung zu Jesus, musste jedoch bald erkennen, dass es zweierlei Liebe gab und dass sie ihn seiner Mission nachgehen lassen musste. Nach dem großen Sound des Musicals spielte das Blasorchester noch eine Komposition des holländischen Komponisten Jacob de Haan, und zwar "Crazy Music in the Air". Durchs Programm führte Folker Rohlfing aus dem Blasorchester, der allerlei Wissenswertes zu dem geschichtlichen Hintergrund der Stücke lieferte. Großer Applaus am Schluss und nach den einzelnen Vorträgen zeigte die Begeisterung des Publikums. So gut gefüllt sieht man die Kirche in Pr. Oldendorf nicht häufig im Jahr.