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Pfarrer Michael Weber

Gebäudehistorie erhält neues Kapitel

Preußisch Oldendorf(WB). Das Alte Pfarrhaus in Preußisch Oldendorf hat in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte schon vielen verschiedenen Aufgaben gedient. Zuletzt waren bis Oktober die Tafel und die Kleiderkammer dort untergebracht. Damit das möglichst bald wieder so sein kann, wird fleißig an der Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes gearbeitet.

Weil es für den Denkmalschutz einiges zu bedenken gilt, hat gestern Dr. Barbara Pannkoke vom Landesamt für Denkmalschutz das Haus besichtigt. Sie ist für die praktische Denkmalpflege für die Kreise Minden-Lübbecke und Gütersloh zuständig und hat sich in Preußisch Oldendorf mit den Projektbeteiligten von Kirchengemeinde, Stadt, Asyl PrO und zahlreichen Handwerkern getroffen, um den aktuellen Stand der Arbeiten zu sehen und über die weiteren Planungen zu sprechen.

»Wie Sie sehen können, ist seit Oktober schon eine ganze Menge im und um das Gebäude geschehen«, berichtet Pfarrer Michael Weber, der über den Bauausschuss der Kirchengemeinde mit dem Alten Pfarrhaus befasst ist. Daran seien vor allem die Firmen Finke und Ladwig sowie Bekemeyer im Einsatz gewesen. Wie Passanten schon beim Vorübergehen unschwer erkennen können, sind rundum einige Bäume und Sträucher entfernt und die Fassade von Efeu befreit worden. »Beim Entfernen des Efeus sind auch Schäden am Dachgiebel deutlich geworden, die ebenfalls behoben wurden.«

Noch deutlich mehr haben Handwerker im Inneren des Gebäudes schon an vorbereitenden Arbeiten erledigt. »Es wurden Wände angebrochen, Wände versetzt, vieles ist verschwunden aber auch einiges freigelegt worden, das erhalten werden soll«, sagt Weber. Er verweist zum Beispiel auf eine alte Schiebetür mit einer schönen und gut erhaltenen Zarge, die beim Freilegen eines alten Durchbruchs gefunden wurde. Sie verbindet zwei Räume im Erdgeschoss, in die später die Tafel wieder einziehen soll. »Die Einrichtung bekommt in Zukunft zwei Räume und mehrere Kühlschränke, um die verschiedenen Lebensmittel getrennt aufbewahren zu können«, sagt Pfarrerin Antje Kastens.

Neben der Tafel wird auch die Kleiderkammer der Gemeinde im unteren Stockwerk wieder ihren angestammten Platz zurückbekommen. »Diese Etage muss deshalb barrierefrei zugänglich sein. Aus diesem Grund sind innen bereits einige Niveaus angeglichen worden«, sagt Pfarrer Weber. »Zudem wird eine Rampe zum Eingang errichtet.« Und die Gestaltung dieser Rampe ist einer der Punkte, die mit der Denkmal-Expertin besprochen werden müssen. »Schließlich soll sich diese Konstruktion möglichst harmonisch an das Baudenkmal anschließen, ohne den Gesamteindruck zu stören.«

Es steht auch schon fest, dass die erste Etage nicht barrierefrei erreichbar sein wird. Schon jetzt ist zu sehen, dass dort durch Entfernen und Versetzen von Wänden ein großer Raum entstanden ist. »Er wird von Asyl PrO genutzt werden, zum Beispiel für das Begegnungs-Café oder auch für andere Treffen«, erklärt Weber. Auch die Hausaufgabenbetreuung werde auf dieser Etage stattfinden. »Außerdem werden auf diesem Stockwerk Büros entstehen, die auch von der Stadt genutzt werden.« Diese Nutzung sei auf 20 Jahre festgelegt. Die Pfarrerin weiß, dass auch das Dachgeschoss zeitweilig bewohnt war. »Aus Gründen des Brandschutzes wird es aber im Zuge der Renovierung dicht gemacht und soll nicht mehr genutzt werden«, sagt sie.

Die Art der Nutzung durch die unterschiedlichen Gruppen, deren Schwerpunkt insbesondere in der Flüchtlingshilfe liegen, ist der Grund dafür, dass der Umbau umfangreich gefördert wird. »Das Alte Pfarrhaus Preußisch Oldendorf ist insofern ein Musterprojekt. Daher werden die Gesamtkosten von 850 000 Euro zu 80 Prozent vom Land gefördert«, weiß Pfarrer Weber.



Text und Foto: Arndt Hoppe, Westfalen-Blatt vom 11. Januar 2017