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Pr. Oldendorf (il). Einen Kabarettabend, bei dem die Lachmuskeln ordentlich strapaziert wurden, aber auch der nötige Ernst für brisante Themen nicht fehlte, bot jetzt der promovierte Theologe und Kabarettist Matthias Schlicht.
Im Rahmen von "500 Jahre St. Dionysius Pr. Oldendorf" trug er in der Kirche selbst verfasste Lieder und Texte vor und agierte dazu, indem er in die Rollen der dargestellten Personen hineinschlüpfte. In seinem Programm „Na klar...“ ließ Matthias Schlicht kaum ein Thema aus: Von den alten Griechen über „spätrömische Dekadenz“, die heutigen Missstände in Politik und Gesellschaft bis zum Handywahn der Jugendlichen – er selbst wuchs bis zu seinem 15. Lebensjahr ohne Telefon auf – wird alles fein ironisch bis scharfzüngig satirisch kommentiert. Seine lyrisch melancholische Seite ließ er in seinen Liedern durchschimmern, die er selbst auf der Gitarre begleitete. Mal sang er von Liebe und Trennung „Nun bist du fort, schon gut oder auch nicht“, mal Sentimentales von der guten alten Kirche, die schon so vieles an Menschenschicksalen gesehen hat, aber leider morgen abgerissen wird.
Ernst stimmte das Lied „Moskauer Nächte“, das junge russische Soldaten in den Schutzgräben von Danzig gesummt haben und das Schlicht als Sprechgesang vortrug, ohne eine Miene zu verziehen. Doch schon im nächsten Moment saß ihm wieder der Schalk im Nacken, und er nahm scharfzüngig Prominente, wie Oliver Pocher („als Gott die Doofheit schuf“) und Ottfried Fischer auf die Schippe.
Schlicht als Meister der Verwandlung: Mühelos sprang er von einem zum nächsten Thema und verlangte dadurch seinen Zuhörern einiges an geistiger Beweglichkeit ab. Aber er ist auch ein Meister des Wortwitzes. So kreierte er beispielsweise Wortschöpfungen wie „Kommunikationsverhinderungsknüppel“ und meinte damit den Stock, mit dem Erbtante Elsbeth ihren Einkauf an der Supermarktkasse verteidigte. Oder er witzelte über engagierte Hundebesitzer, welche die Ausscheidungen ihres Tieres humorvoll mit „der Hund löst sich“ umschreiben, und erntete damit wahre Lachsalven des Publikums. Doch Schlicht kann durchaus auch über sich selbst lachen. Nicht nur Berufsgruppen, wie Politiker und Fernsehgrößen, beäugte er kritisch: Er nahm auch seine eigenen Kollegen, sich selbst eingeschlossen, unter die Lupe.
Dem Publikum machte es einfach Spaß, ihm zuzuhören, stimmte es aber manchmal auch nachdenklich, wenn er beispielsweise über die "Mitleidskrise der Männer" herzog. Er hielt den Zuhörern ihre eigenen kleinen Unzulänglichkeiten mit so viel Humor und Charme vor, dass man es ihm nicht übelnehmen konnte.