Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke
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Evang.-Luth. Kirchengemeinde Pr. Oldendorf

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Tel: 05742 - 2780

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32361 Pr. Oldendorf
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Ansprechpartner

Gemeindebüro Pr. Oldendorf
Pfarrer Michael Weber

Offen für Gespräche

Alexander Kröger


Von links: Bernd Kammann, Ewald Schwenzfeger, Heinrich Nunnenkamp und Pfarrer Michael Weber vom Presbyterium der Kirchengemeinde wollen mit soliden Finanzen die Gemeindearbeit stärken. Sie freuen sich über Unterstützung und Angebote zur Mitarbeit.

Preußisch Oldendorf, den 26. März 2024

Die Kirchen in Deutschland haben weniger Mitglieder und perspektivisch auch deutlich weniger Geld zur Verfügung. Das macht sich vor Ort bemerkbar. Landesweit müssen Kirchengemeinden aus finanziellen Gründen zum Beispiel auf manche Räume und Gebäude verzichten. Vor dieser Herausforderung steht auch die Kirchengemeinde Preußisch Oldendorf.

Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde gibt zurzeit mehr Geld aus als sie hat. „Das können wir nicht lange durchhalten“, warnt Finanzkirchmeister Ewald Schwenzfeger. Seiner Aussage nach lag das Defizit im vergangenen Jahr bei rund 100.000 Euro. Wenn alles so bleiben würde, wie es ist, müsste die Kirchengemeinde in den kommenden drei Jahren ein Defizit ausgleichen von rund 70.000 bis 100.000 Euro pro Jahr.

Diese Entwicklung ist nicht neu. „Wir haben seit vielen Monaten immer wieder darüber berichtet, dass wir in eine bedrohliche finanzielle Lage geraten. Zum Beispiel gab es mehrere Gemeindeversammlungen sowie Informationen in den Gemeindebriefen und in der Presse“, berichtet Pfarrer Michael Weber.

Das Presbyterium als Leitungsorgan der Kirchengemeinde blieb nicht untätig, sondern hat in Zusammenarbeit mit Fachleuten Analysen und mögliche Lösungen ausgearbeitet. Fest steht, dass die von der Kirchengemeinde genutzten Räume der stärkste Kostentreiber sind. Laut Baukirchmeister Heinrich Nunnenkamp werden jedoch nur 23 Prozent des vorhandenen Raumangebotes regelmäßig genutzt.

„Wir können nicht mehr Geld ausgeben als wir haben. Genauso wie andere Kirchengemeinden sind wir gezwungen, uns räumlich zu verkleinern“, sagt Bernd Kammann, stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums.

Im März hat das Presbyterium den Beschluss gefasst, mit der Stadt über eine eventuell mögliche Umnutzung des Gemeindehauses zu sprechen. Die Stadt könnte Interesse daran haben, das Gebäude für die Offene Ganztagsbetreuung von Schülerinnen und Schüler zu nutzen. Kammann: „Mein Herz blutet, aber mein Verstand sagt, dass wir eigentlich keine andere finanzielle Möglichkeit haben, als das Gemeindehaus abzugeben.“

Seiner Aussage nach gebe es für die Nutzerinnen und Nutzer des Gemeindehauses mehrere gute Alternativen. Dazu zähle das heutige Jugendheim, bei vielen noch bekannt als altes Küsterhaus, das vor wenigen Jahren komplett saniert wurde, außerdem das Begegnungszentrum und die St. Dionysius Kirche. Zusätzlich habe die Stadt angeboten, bei Bedarf auch das Bürgerhaus mitnutzen zu können.

„Alle Gebäude liegen verhältnismäßig nah beieinander. Unsere Gruppen könnten mit diesen vorhandenen Räumen auskommen und würden sich dabei zeitlich nicht ins Gehege kommen“, sagt auch Baukirchmeister Nunnenkamp.

Ob es tatsächlich zu einer Nutzungsänderung des bisherigen Gemeindehauses kommt, ist noch nicht entschieden - weder von der Stadt noch von der Kirchengemeinde. „Es ist jetzt wichtig die Verhandlungen zu führen, damit wir handlungsfähig bleiben und nicht irgendwann mit leeren Händen dastehen. Unsere finanzielle Situation wird zunehmend bedrohlicher“, betont Kammann.

Inzwischen haben Gemeindemitglieder eine Unterschriftenaktion zum Erhalt des Gemeindehauses initiiert. Nach Angaben der Initiatoren hätten bereits mehr als 250 Leute unterschrieben. Damit solle unter anderem erreicht werden, neue Ideen und Lösungsansätze für das Gemeindehaus zu erarbeiten.

„Wir freuen uns über diese Einsatzbereitschaft und über das Angebot zur Mithilfe. Wir sind gerne zu gemeinsamen Gesprächen bereit. Wir müssen dabei bloß im Blick behalten, dass wir auch zeitnah handeln“, sagt Finanzkirchmeister Schwenzfeger.