Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke
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Evang.-Luth. Kirchengemeinde Pr. Oldendorf

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Ansprechpartner

Gemeindebüro Pr. Oldendorf
Pfarrer Michael Weber

Sommerliche Klangtupfer in St. Dionysius

Robert Rolf Grundmann

Preußisch-Oldendorf. Ein sommerlich-buntes Orgelkonzert habe er das Programm genannt, so Kirchenmusikdirektor Wolfgang Bahn im Gespräch mit dieser Zeitung, mit den Möglichkeiten, die die Orgel biete. Es seien Originalkompositionen, aber auch Bearbeitungen, die er an diesem gespielt habe. Weil es eben um sommerliche Musik gehe, habe er „Summertime“ – aus George Gershwins Oper „Porgy and Bess" – ins Programm genommen aber auch die Stücke „Die helle Sonne leuchtet jetzt herfür" und „Sonne der Gerechtigkeit“. Das sei auch das Lied des Konzerttages, des achten Sonntags nach Trinitatis, was aber Zufall sei.

Die Komponisten, die mit ihrer Musik vertreten waren, stammten aus dem 17. Jahrhundert, wie Johann Pachelbel bis hin zum 20. Jahrhundert wie Manfred Kluge, Zsolt Gárdonyi oder Oskar G. Blarr.
Nicht nur zeitlich hatte Bahn den Bogen weit gespannt, sondern auch bei den Formen der Musik, die er frisch und Kunst fertig interpretierte. Nicht alle Tage kann man Gershwin in einer Kirche genießen oder eben Gárdonyis „Mozart Changes für Orgel – 1995“, beide mit Elementen, die an Jazz erinnern. Eine „Humoresque“ P. A. Yons sorgte beim Publikum ebenso für fröhliche Gesichter, wie die Schlussmelodie „Sortie“ aus der Feder von Louis-James-Alfred Lefébure-Wély. Bei diesen Klängen erinnerte die „Führer-Orgel“ streckenweise eher an eine der gewaltigen Kirmesorgeln aus vergangenen Tagen und die heiteren – fast tanzartigen – Klänge ließen den einen oder anderen Fuß im Sichtschutz der Kirchenbänke leicht mitwippen. Laut Wolfgang Bahn waren der Komponist und einige seiner Zeitgenossen stark von Operetten beeinflusst. Lefébure-Wély habe nur solche Musik geschrieben und der Legende nach seien Menschen erst zum Schluss der Messen in die Kirche gekommen, nur um diese besondere Musik zu hören.

Das Publikum belohnte den Interpreten für seine Virtuosität und die Spielfreude, die die kleine Besucherschar spürte, mit lang anhaltendem Schlussapplaus. Die Zuhörer zeigte damit auch, dass sie die bunte Vielfalt des Programms zu schätzen wussten. Diese Vielfalt wurde von den Zuhörern gelobt, ebenso, dass selbst bei Fachleuten kaum bekannte Komponisten und Werke zu hören waren – das mache ein solches Konzert ja gerade spannend, lautete ein Kommentar aus dem Zuhörerkreis.

KMD Wolfgang Bahn war 35 Jahre Kantor und Organist in Vlotho. Parallel dazu war er zwei Jahrzehnte Landessingwart der Evangelischen Landeskirche von Westfalen. Auf Konzertreisen spielte er in Deutschland, den deutschsprachigen Nachbarländern, sowie in Spanien und Italien.

Sankt Dionysius, zu Beginn des 16. Jahrhunderts im spätgotischen Stil errichtet, wurde mehrfach umgebaut und erweitert, zuletzt zu Beginn des letzten Jahrhunderts, weil sie nicht allen Gläubigen Platz bot. Bei den jüngsten Restaurierungs-und Renovierungsmaßnahmen wurde die Zahl der Sitzplätze wieder verringert, um den Anforderungen des Brandschutzes genüge zu tun.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine Orgel, erbaut von einem Orgelbauer aus der Region. 1972 wurde in das historische Gehäuse durch die Firma Führer eine neue Orgel eingebaut. Sie wird nicht nur vom Solisten des Abends gelobt.



Sommerliche Weisen: KMD Wolfgang Bahn setzte eine Reihe musikalischer Farbtupfer von Vivaldi bis Gershwin.