Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke
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Gemeindebüro Pr. Oldendorf
Pfarrer Michael Weber

Zeitreise durch 500 Jahre Orgelmusik, Martin Lücker spielte auf der Orgel in Preussisch Oldendorf


Martin Lücker an "seiner" Heimatorgel

Die St. Dionysius- Kirche war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als der berühmte Sohn der Stadt zum Konzert kam, wie ein großes Familien- und Klassentreffen.


Hiltrud Wolff und Elisabeth Möller

Auch seine Orgellehrerinnen Elisabeth Möller und Hiltrud Wolff hörten aufmerksam, was der Orgelprofessor aus Frankfurt zu sagen und zu spielen hatte.



Lücker führte selbst durch sein Programm. Mit erfundenen Orgelgeschichten ordnete er die Musik in die Zeitgeschichte ein und spann so einen musikalischen Faden von der Entstehung der St. Dionysiuskirche 1510 bis zu zeitgenössischer Musik.



Das Repertoire reichte von Arnold Schlick, der von 1483 bis 1522 lebte, bis zu einem Werk von Violetta Dinescu, die 1953 geboren ist. So waren mittelalterliche ruhige Klänge ebenso zu hören , wie die abgründige „Höllenfahrt“ in der Fantasie von Johann Sebastian Bach. Es gab puristische Musik zu hören, wie bei dem Stück „a-e d“ des unbekannten Meisters aus England, die an Avo Pärt erinnerte. Daneben spielte Lücker in Perfektion den zum Teil fulminant klingenden Choral mit Variationen von Felix Mendelsohn- Bartholdy. Im Programm waren darüber hinaus das Präludium in C- Dur von Dietrich Buxtehude, das kraftvoll und schnell Pedalfiguren und Fuge hörbar werden ließ, und Georg Friedrich Händel, mit der Ouvertüre aus der Wassermusik, der Sarabande d-Moll und dem „Halleluja“ aus dem „Messias“, in dem sich die Musik mal fein, mal fröhlich-feierlich zeigte. Gespielt wurden Choralvorspiele von Felix Schröder. Das Stück „Ambo“ der Rumänin Violetta Dinescu führte in das Reich moderner Orgelmusik. Die Zeitgenossin schrieb ein Werk, das immer etwas anders klingt. Es bezieht den Organisten in das Werk ein. Es durchkreuzte Hörgewohnheiten und kam in seiner verstörenden Fremdheit bedrohlich nahe. Augenzwinkernd erfand Lücker einen ostwestfälischen Kommentar: „Mal was anderes.“ Er wies damit darauf hin, dass auch das letzte Stück: Fantasie und Fuge in g- moll BWV 542 von Johann Sebastian Bach, die Hörgewohnheiten seiner Zeitgenossen durchkreuzte. Der tiefen Erschütterung gegenüber, die durch die Fantasie ausgelöst werden konnte, zeigte sich die anschließende Fuge wie ein präzises Uhrwerk des Lebens.



Elisabeth Möller freute sich sehr über das Konzert ihres berühmten Schülers. „Wir sind immer in Kontakt geblieben, so dass ich wusste, was er macht“, sagte sie. „Ich habe ihm erst Klavier-, dann Orgelunterricht gegeben, nach vier Jahren ist er dann zu Hiltrud Wolff nach Lübbecke gewechselt. Er hat sich immer total für die Kirchenmusik engagiert.“ Pfarrer Christoph Kriebel bedankte sich stellvertretend für die Zuhörerinnen und Zuhörer bei Lücker für dieses Konzert.