„Boxenstopp“ bei Gott – Zeltgottesdienst in Pr. Ströhen setzte unkonventionelle Akzente
(Anja Schubert)
Pr. Ströhen (art). Unkonventionell, jung und modern, am Puls der Zeit. Dass Kirche von heute die Menschen auch inmitten ihrer Lebenswelt und nicht nur im Gotteshaus abholen kann, hat das Pfarrerehepaar Siegrid und Roland Mettenbrink beim Zeltgottesdienst des Pr. Ströher Herbstmarktes einmal mehr eindrucksvoll bewiesen. Wurde das Thema Motorsport in verschiedenen Varianten auf dem Markt akzentuiert aufgegriffen, so stand auch der sonntägliche Gottesdienst ganz im Zeichen der „Formel-1“ und wurde zu einem Boxenstopp mit Jesus. Sigrid und Roland Mettenbrink verwandelten mit einer dynamischen Gottesdienstgestaltung, der für einen „Rennsport-Gottesdienst“ notwendigen Ausrüstung und dem Posaunenchor in der „PolePosition“ das Marktzelt in eine ländliche Rennpiste, in der Jesus Christus die Rennleitung auf der Rennstrecke durch das Leben übertragen wurde. Mettenbrinks verpassten auf diese Art und Weise der zahlreich erschienenen Gemeinde den notwendigen Drive, mit Gottes Hilfe den Lebensparcours mit all seinen Kurven zu meistern. Was tun, wenn es einen Rennfahrer trotz bestem Management auf der Piste aus der Bahn wirft? In Anlehnung an das Gleichnis von Philippus und dem äthiopischen Finanzminister (Apostelgesch. 8, 26-39) verdeutlichte Sigrid Mettenbrink, dass der Glaube an Gott, bekräftigt mit der Taufe, der richtige Weg sei, die teilweise recht scharfen Kurven auf der Strecke des Lebens zu meistern. „Gott zeigt den richtigen Weg, gibt in der Krise neue Kraft“, so Sigrid Mettenbrink. „Einen Boxenstopp bei Gott einzulegen heißt, anzuhalten und im Glauben neue Kraft zu tanken, den Gripp für die notwendige Bodenhaftung auf der Fahrt durch das Leben zu erneuern und durch Spiegelputzen den Blick auf das Wesentliche im Leben nicht zu verlieren.“
Zwischen Siegertreppchen, Formel-1-Beflaggung, Drehkreuz und Autoreifen, hielt Pfarrer Roland Mettenbrink relativ spontan seine Predigt – für diesen Anlass stilgerecht - im Monteursanzug.
Ganz zum Schluss sorgten die jungen Gemeindemitglieder dafür, dass das Siegertreppchen nicht länger verwaist blieb. Robin Böhne jagte mit einem Kettcar durch das Marktzelt, in Begleitung seiner vier „Gridgirls“ Joanna, Hannah, Nina und Milena. Als „Sieger“ bestieg er das Treppchen, die obligatorische „Schampus“-Spritzerei, wenn auch mit Wasser, durfte natürlich zur Erheiterung der Gemeindemitglieder, die nicht alle von der feuchten Dusche verschont blieben, nicht fehlen.
Leben im Hier und Jetzt – Gott ins Spielbringen, dort, wo Menschen in Gemeinschaft versammelt sind, und seine Worte dem Anlass entsprechend verkünden – das ist in dieser außergewöhnlichen Form auf der Pr. Ströher Gläubigenpiste beeindruckend gelungen.