Einfach mal abschalten und auftanken
„ZeitZeichen“: Neuer Frauentreff in der evangelischen Kirchengemeinde Pr. Ströhen startete zeitlos und offen
PR. STRÖHEN (Art) „Nimm Dir Zeit!“ Das ist angesichts des Alltagsstresses oftmals einfacher gesagt als getan. Doch acht Frauen nutzten die Chance, beim neuen Frauenfrühstückstreff der evangelischen Kirchengemeinde Pr. Ströhen abzuschalten, sich auszuklinken und in gemütlicher Runde endlich einmal Zeit für sich selbst zu haben.
„ZeitZeichen“ heißt das neue Angebot, dass vor allem jüngere Frauen ansprechen soll, sich zumindest einmal im Monat – an jedem letzten Sonnabend – bei einer Tasse Tee oder Kaffee eineinhalb Stunden auszuklinken.
„Die Idee ist als Pendant zum Frauenkreis und zur Frauenhilfe entstanden“, erzählt Pfarrerin Sigrid Mettenbrink, die die Treffen leitet. „Immer öfter kam in Vier-Augen-Gesprächen der Wunsch auf, sich zu treffen.“ Doch es fehlte die geeignete organisierte Anlaufstelle, die mit „ZeitZeichen“ jetzt geschaffen wurde.
Ein offener Treff, Zeit sich zwanglos auszutauschen, über Themen, die das eigene Leben mit sich bringt, sowie Aktionen und Unternehmungen – das ist das, was der Treff jetzt bieten soll. „Die Ausgestaltung der Treffen übernehmen alle gemeinsam“, so die 41-jährige Pastorin, die sich selbst als berufstätige Ehefrau und Mutter zur Generation „dazwischen“ zählt. Die Vertraulichkeit der Runde ist selbstverständlich.
Und so wurde beim ersten Treffen im Pr. Ströher Gemeindehaus zunächst einmal über das Thema „Zeit“ nachgedacht. Was ist eigentlich Zeit? Wie gehen wir mit der Zeit um? Wie gestalten wir sie? – Vielschichtige Antworten finde man in Literatur, Malerei und ach der Bibel. „Zeitmanagement“ ist heute ein Wort, das in aller Munde ist“, so Sigrid Mettenbrink.
So verbrachten die Frauen den Rest des ersten Treffens denn auch „zeitlos“ – Uhren und Handys, eben alles, was die Zeit verrät, wurde auf einem Tisch gesammelt, bevor die Teilnehmerinnen mit einem Experiment ihr Zeitempfinden testeten. Mit geschlossenen Augen sollten sie einmal eine geschätzte Minute Zeit erfahren. Angelehnt an die eigene innere Uhr, die in jedem tickt, an den eigenen alltäglichen Zeitrahmen, fiel das Zeitempfinden mal kürzer, mal länger aus. „Wir verlernen uns auf die innere Uhr zu verlassen“, so das Fazit in der Runde.
„Dabei ist Zeit eigentlich von der physikalischen und philosophischen Betrachtungsweise her unendlich und allgegenwärtig“, stellte Sigrid Mettenbrink heraus. Die Unterteilung in zeitliche Abschnitte, binnen derer man etwas bewirken oder erledigt wissen wollte, sei das, mit dem sich der Mensch selbst der Versklavung an die Zeit aussetze. „Wir werden in unserer Gesellschaft so erzogen, dass man immer vorweisen muss, was man geschafft hat“, brachte die Diskussion es auf den Punkt.
Sich Zeit nehmen für sich selbst, auch wenn es nur eine Viertelstunde täglich sei, helfe Zeit bewusster zu erleben. Dass dies möglich ist, zeige beispielsweise der zeitlich veränderte Tagesablauf von Müttern. „Denn Kinder setzen das Zeitraster neu fest.“
Neu festsetzen möchten Sigrid Mettenbrink und die „Frauen der ersten Stunde“ jetzt auch den sonnabendlichen Zeitrahmen. „Wir hoffen, dass noch mehr Frauen zu unserem Treff hinzustoßen und sich die Zeit nehmen, mit uns gemeinsam aufzutanken.“
Interessierte Frauen jedes Alters sind an jedem letzten Sonnabend im Monat von 9.30 bis 11 Uhr herzlich willkommen.
Zeit zum Abschalten und gemeinschaftlichen Auftanken: Corinna Fangmann, Dörthe Aukamp, Pfarrerin Sigrid Mettenbrink, Antje Heine-Langhorst, Monika Stöber sowie Bettina Meerhoff, Simone Bollhorst und Brigitte Hackemeier (vorn) werden die Sanduhr im Hintergrund im Laufe der Zeit mit Leben füllen.