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Die Evangelische Erwachsenenbildung hat die Aufgabe, Fragen der Zeit und des Glaubens aufzugreifen und gesprächsfähig zu machen. Mit ihren Angeboten lädt sie Menschen ein, sich ihrer selbst, ihres Glaubens und ihrer persönlichen Haltung zu aktuellen Entwicklungen zu vergewissern oder durch neue Impulse zu bedenken.
Die Evangelische Erwachsenenbildung:
Dazu gehören unter anderem Veranstaltungsplanung, Themen- und Referent*innenhefte, Vorträge der Bildungsreferent*innen, Organisation und Durchführung von Seminaren.
Anna-Lena Köhler, Frank Meier-Barthel und Katrin Weber sind in den Kirchenkreisen Herford, Lübbecke, Minden und Vlotho als Hauptamtliche Pädagogische Mitarbeitende (HPM) mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten tätig. Die Arbeit der Erwachsenenbildung geschieht im Auftrag der jeweiligen Kirchenkreise als sogenannter Synodaler Dienst. Dabei arbeiten die drei Bildungsreferent*innen mit Haupt- und Ehrenamtlichen eng zusammen. Die Verwaltungsmitarbeiterinnen Bianca Krumme und Petra Nolting unterstützen die drei Bildungsreferent*innen.
Alle aktuellen Informationen und Veranstaltungen der Erwachsenenbildung im Kirchenkreisverband finden Sie hier.
Die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreisverband ist Mitglied im Ev. Erwachsenen- und Familienbildung Westfalen Lippe e. V. – einer vom Land anerkannten Einrichtung der Weiterbildung. Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreisverband Herford, Lübbecke, Minden und Vlotho ermöglicht Bildungsangebote, die Menschen in den beteiligten Kirchenkreisen informieren, zur Reflektion einladen, Orientierung bieten, fortbilden und qualifizieren. Wir sind zertifiziert durch den Gütesiegelverbund e. V.
Sie haben folgende Kontaktmöglicheiten:
Die Ev. Erwachsenenbildung des Kirchenkreisverbandes lud die beiden Theologen ins Gemeindehaus nach Gehlenbeck. Ca. 60 Gäste waren der Einladung gefolgt.
Es war keine leichte Kost, die das Ehepaar den Besucherinnen und Besuchern nahebrachte. Das Thema „assistierter Suizid“ wird seit einiger Zeit öffentlich diskutiert und beschäftigt die Christinnen und Christen im Lübbecker Land. Auch die Pfarrkonferenz beschäftigte sich schon mit diesem Thema. Das Paar leistete einen wichtigen Beitrag.
Ehepaar Schneider musste mit schweren Schicksalsschlägen umgehen. 2005 starb ihre Tochter an Leukämie, 2014 erkrankte Ehefrau Anne Schneider an Brustkrebs. Das Thema “assistierter Suizid“ kam Ihnen persönlich nahe. Mit großer Leidenschaft und zugleich herzlichem Respekt für die Einstellung des Anderen zeigten die beiden unterschiedliche, zum Teil konträre Positionen. In nüchterner Sachlichkeit zeigten sie ihr theologisches Profil und wiesen auf Unterschiede in der Herangehensweise. Ein wichtiger Aspekt war dabei das Gottesbild. War man sich einig darüber, dass Gottes Allmacht und Gottes Liebe zwei wesentliche Seiten Gottes sind, so war man sich nicht einig darüber, von welcher Seite man das Thema „assistierter Suizid“ zu betrachten ist. Ging Dr. Nikolaus Schneider von der Seite der Allmacht aus und betonte Normen und Regeln, so verteidigte Anne Schneider die Freiheit der Entscheidung. „Wann beginnt und wann endet die Eigenverantwortung des Menschen?“
Beide erinnerten an den Tod ihrer Tochter Meike, die mit 22 an Leukämie starb. Anne Schneider sagt: “Wir konnten in dem unzeitgemäßen Sterben und frühen Tod keinen Sinn erkennen.“ Und fährt fort: Die heilende Lebensmacht Gottes konnte ich nicht erkennen. Dr. Nikolaus Schneider sagt: „Gott fürchten und lieben. Nichts ist ohne sein Gegenteil wahr.“ Anne Schneider zitiert ihre Tochter: “Wut empfinde ich auch. Ich werde mir das Leben nicht einfach nehmen lassen.“ Frau Schneider fährt fort: „Qualen sind keine Prüfungen Gottes, sondern eine Zumutung. Die Frage „Wie kann Gott das zulassen? Ist alt und Ausdruck der Theodizee Frage. Es geht um Allmacht und Liebe. Anne Schneider betont die Autonomie des Menschen. „Wir sind Subjekte unserer Handlungen, nicht nur Erleider. Gott handelt durch uns.“ Dr. Schneider zitiert Kurt Marti mit den Worten: „Wir sterben nicht, sondern werden gestorben.“ Wir haben unser Sterben nicht in den Händen. Die Autonomie ist relativ. Gott hat das letzte Wort. Hier gehen die Meinungen der beiden am weitesten auseinander. Anne Schneider: „Wir werden gestorben, ist nicht mein Gottesbild, wir sind keine Marionetten.“
In Anschluss diskutierte man über die Fragen: Gibt es ein Recht auf Beihilfe zum assistierten Suizid? Wie ist das vor Gott verantwortbar? Anne Schneider bezieht sich auf Dorothee Sölle, die sich einen Freitod vorstellen kann. „Leben ist Leihgabe. Der Tod ist nicht nur Feind, sondern eine offene Tür.“ Nikolaus Schneider betont die Norm und gesteht zu: „Es kann sein, dass Gott selbst den Weg zur Selbsttötung öffnet. Trotzdem ist die Norm wichtig.“
„Es kann gute Gründe geben aus dem Leben zu gehen und schlechte, am Leben zu bleiben.“
Beide wünschen sich für die Kirche einen offenen Diskurs, in dem die Vielfalt theologischer Denkweisen zum Tragen kommen können. Für beide wäre eine Beratungspflicht wie vor Abtreibungen empfehlenswert.
Die unterschiedlichen Positionen waren getragen von großem Respekt vor der Meinung des Anderen in liebevoller Zuneigung. Man spürte die Vertrautheit, in der unterschiedliche Haltungen wahr und ernst genommen werden konnten.