Mit Kompetenz und Leidenschaft in der Kita

Pädagogische Berufe erfordern eine besondere Art von Hingabe. Beispielsweise sind in Kitas bei den Erzieherinnen und Erzieher persönliches Engagement und Leidenschaft unerlässlich. Gut ausgebildete Fachkräfte werden gesucht. Der Evangelische Kirchenkreis Lübbecke unterstützt die Ausbildungen.

Erzieherinnen und Erzieher in Kitas helfen dabei, das Fundament für die zukünftige Entwicklung der Kinder zu legen. Sie fördern, geben Halt und begleiten junge Menschen in ihren ersten Lebensjahren. „Wir brauchen sehr gute Erzieherinnen und Erzieher“, sagt Diana Bruguet, Kita-Fachberaterin im evangelischen Kirchenkreis.

Es gibt mehrere Wege in den Beruf, zum Beispiel eine zweijährige fachschulische Ausbildung mit einem anschließenden einjährigen Berufspraktikum. Lisa Pöhler absolvierte die schulische Ausbildung und ist jetzt im Berufspraktikum in der Evangelische Kita Frotheim. „Mir macht die Arbeit hier mit den Kindern viel Spaß“, erzählt die Mutter von Zwillingen.

Wegen ihrer Kinder reduzierte sie etwas die wöchentliche Praktikumszeit dafür dauert bei ihr diese Bildungsphase ein wenig länger. Doch das Ausbildungsende ist abzusehen und danach hat sie einen festen Arbeitsplatz schon sicher. Als zukünftige Fachkraft kann sie dann – wunschgemäß mit einem reduzierten Stundesatz – in der Kita Frotheim weiterarbeiten. „Für gute Erzieher und Erzieherinnen machen wir fast alles möglich – sofern es sich mit dem Dienstplan vereinbaren lässt“, berichtet Kita-Leiterin Susanne Diekmann-Harms.

Zunehmend nachgefragt wird von Berufseinsteigern eine Ausbildungsvariante, und zwar die dreijährige Praxisintegrierte Ausbildung (PiA). Bei der PiA sind die schulischen Lernphasen und die Praktikumszeiten gleichmäßig auf drei Ausbildungsjahre verteilt. Somit werden praktisches Arbeiten und Theorie eng miteinander verzahnt. Meistens sind die jungen Nachwuchskräfte an zwei Tagen am Berufskolleg und an drei Tagen in einer Kita.

„Ein großer Vorteil der Praxisintegrierten Ausbildung ist, dass sie von Anfang an bezahlt wird“, meint Franka Beckmann. Das sei bei aller Begeisterung für den Beruf nicht unwichtig. Sie hatte ursprünglich eine Ausbildung zur Industriekauffrau begonnen, sich dann aber umorientiert. Eine rein schulische Erzieherausbildung in den ersten zwei Jahren wäre ihrer Aussage nach für sie nichts gewesen, deshalb hat sie sich bewusst für die Kombination aus Praxis und Schule entschieden. Als besonders schön im Arbeitsalltag empfindet sie unter anderem die ehrliche Dankbarkeit der Kleinen, wenn die etwas erklärt bekommen, das dann funktioniert und ihnen weiterhelfe.

„Willkommen im Beruf sind auch Männer, denn männliche Bezugspersonen sind für Kinder unglaublich wichtig und in den Kitas viel zu selten zu finden“, sagt Petra Knost, Leiterin des Evangelischen Kindergartens „Huckepack“ in Hüllhorst. Einer der wenigen Männer in seinem Jahrgang ist Leon Greve, der den Praxisteil der PiA in der Kita „Huckepack“ absolviert. „Für mich ist Erzieher ein Traumberuf, den ich mit Passion ausübe“, sagt er. Während der Schulzeit machte er ein Praktikum in einer Kita und nach dem Abi ein Freiwilliges Soziales Jahr. Die jetzige praxisintegrierte Ausbildungsform gefällt ihm. „Oft können wir das, was wir in der Schule gelernt haben, sofort in der Praxis anwenden“, erzählt er.

Karin Rüter-Tirre, Leiterin der Kita „Löwenzahn“ in Rahden empfiehlt jungen Leuten mindestens ein Praktikum, um die Arbeit in Kitas kennenzulernen: „Erzieherin oder Erzieher ist kein Beruf, den man macht, weil einem nichts Besseres einfällt, sondern es ist eine besonders schöne, erfüllende und wichtige Arbeit.“