Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Kreissynode

Die Kreissynode ist das Leitungsorgan des Kirchenkreises. In ihr sind alle Kirchengemeinden des Kirchenkreises und synodale Dienste und Ämter und Werke vertreten. Alle vier Jahre (turnusmäßig mit den Presbyteriumswahlen) wird die Kreissynode neu gebildet. Sie versammelt sich bei uns im Ev. Kirchenkreis Lübbecke jeweils zu einer Sommer- und einer Herbstsynode an einem von ihr selbst bestimmten Ort sowie außerdem dann, wenn der Kreissynodalvorstand es für erforderlich hält. 
Sie muss einberufen werden, wenn ein Drittel ihrer Mitglieder, ein Drittel der Presbyterien oder die Kirchenleitung es fordert. Der Zeitpunkt der Tagung und die Tagesordnung werden durch den Kreissynodalvorstand festgesetzt. 
Die Kreissynode wird durch die/den Superintendentin / Superintendenten einberufen und geleitet. Die Verhandlungen der Kreissynode sind öffentlich, soweit sie im Einzelfall nichts anderes beschließt.

„Wir wollen, dass dieses Jahr noch etwas passiert“

Alexander Kröger


Superintendent Dr. Uwe Gryczan

Lübbecke, den 28. April 2023

Der Evangelische Kirchenkreis Lübbecke hatte zur Kreissynode in die Stadthalle geladen. Die Haupthemen waren neue Formen der Zusammenarbeit, Förderung von baulichen Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des Klimaschutzes sowie Ökumene- und Partnerschaftsarbeit. In der Synode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden.

„Vieles was in der Vergangenheit selbstverständlich war, ist es jetzt nicht mehr“, sagte Superintendent Dr. Uwe Gryczan. Seiner Aussage nach seien landesweit kirchliche Strukturen in einem Transformationsprozess.

Planungsräume


Ein Beispiel ist das Bemühen um zukünftige, sogenannte Planungsräume auf kreiskirchlicher Ebene. Laut der Prognosen bekommen die Kirchengemeinden aufgrund des demografischen Wandels, der geringeren Mitgliederzahlen und dem Fachkräftemangel zusehends Probleme, unter anderem freie Pfarrstellen neu zu besetzen. Auch müsse aus finanziellen Gründen die Gesamtfläche der kirchlichen genutzten Bauten reduziert werden.

Deswegen hatte sich der Kirchenkreis Lübbecke in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Kirchengemeinden auf den Weg gemacht, regionale Planungsräume zu entwickeln. Das Ziel ist, zukünftig gemeindeübergreifend kirchliche Arbeit zu organisieren. „Wir sollten Strukturen, die wir haben, nutzen und müssen zusätzlich etwas Neues entwickeln. Ich möchte nicht, dass wir uns dabei überfordern. Wir haben ein Ziel und müssen Schritt für Schnitt vorangehen und dabei die Menschen mitnehmen. Aber uns muss auch bewusst sein, dass unsere Möglichkeiten begrenzt sind und nicht alles so bleiben kann, wie es ist“, sagte Gryczan.

Bei den Planungsräumen ist noch nichts entschieden, denn es stehen noch weitere Gesprächsrunden auf der Terminliste. An den Treffen können sich alle kirchlichen Mitarbeitenden beteiligen.

Vereinigung der Kreiskirchenämter

Große Zustimmung von der Kreissynode erhielt der Vorschlag, das Projekt „Vereinigung der Kreiskirchenämter im Gestaltungsraum VIII“ weiterzuverfolgen. Demnach sollen ab 2024 die vier Kreiskirchenämter Herford, Vlotho, Minden und Lübbecke zum Stichtag 1. Januar 2026 zu einer gemeinsamen Verwaltung zusammengeführt werden. Zukünftig könnten dann in den vorhandenen vier Kreiskirchenämtern thematische Kompetenzzentren gebildet werden, damit nicht an allen vier Standorten immer alle Abteilungen vorhanden sein müssten. Neben Lübbecke haben bereits Minden und Vlotho dem Projekt zugestimmt. Im Herbst will auch Herford darüber entscheiden.

Förderung des Klimaschutzes

Klimaschutz war ein weiteres Thema der Synode. Der synodale Klimabeauftragter Pfarrer Bernhard Laabs stellte das kreiskirchliche Konzept zur Verwendung der Klimaschutzpauschale vor. Seiner Aussage nach kommen 80 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes des Kirchenkreises von Gebäuden. Besonders großes und schnell realisierbares Einsparpotenzial gebe es bei Wohnhäusern. Hier will der Kirchenkreis mit einem verkürzten Antragsverfahren ansetzen und empfiehlt Sanierungsmaßnahmen an kircheneigenen Wohngebäuden.

„Alles, was die Kirchengemeinden in diesem Jahr an baulichen Klimaschutzmaßnahmen haben möchten, kann beantragt werden und bei Genehmigung bis zu 100 Prozent gefördert werden“, kündigte Laabs an. „Wir wissen, dass das ambitioniert ist, aber wir wollen, dass dieses Jahr noch etwas passiert.“

Ökumene- und Partnerschaftsarbeit


Der Kirchenkreis ist auch stark engagiert in der internationalen Ökumene- und Partnerschaftsarbeit. Ausführlich und motivierend stellten Pfarrer Eberhard Helling aus Lübbecke, Pfarrer Steffen Bäcker aus Bad Holzhausen und Andrea Scheffer aus Oppenwehe die vielfältigen Projekte und Partnerschaften vor. Unterstützung erhielten sie dabei von Pfarrer Dr. Christian Hohmann vom oikos-Institut für Mission und Ökumene.

Die Ökumene- und Partnerschaftsarbeit im Kirchenkreis orientiert sich an den seit Jahrzehnten bestehenden kreiskirchlichen Partnerschaften zu einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Tansania und zur protestantischen Karo-Batak-Kirche in Sumatra, Indonesien. Hinzu kommen CVJM-Partnerschaften in Sierra Leone und Ghana. Die Eine-Welt-Arbeit ist im Undugu-Laden in der Gemeinde Espelkamp seit vielen Jahren aktiv. Außerdem gibt es in den Kirchengemeinden vielfältige Beziehungen zu anderen Gemeinden innerhalb und außerhalb Deutschlands, die durch kommunale Städtepartnerschaften oder durch persönliche Beziehungen entstanden sind.

„Die kirchlichen Partnerschaften, unsere Solidarität und kirchliche Verantwortung für die Menschen in unserer Welt und Gesellschaft, ermöglichen es uns im Kirchenkreis ganz konkrete Einblicke in die Vielfalt gelebten christlichen Glaubens zu bekommen“, hieß es bei der Vorstellung der Projekte.


Die Kreissynode tagte in der Stadthalle Lübbecke. In der Synode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden.


Die Kreissynode tagte in der Stadthalle Lübbecke. In der Synode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden.


Andrea Scheffer berichtet von der internationalen Partnerschaftsarbeit des Kirchenkreises

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