- Kirchenkreis
- Gemeinden
- Kindergärten
- Gemeinsame Dienste
- Kirchenkreisstiftung
- Glauben leben
Die Kreissynode ist das Leitungsorgan des Kirchenkreises. In ihr sind alle Kirchengemeinden des Kirchenkreises und synodale Dienste und Ämter und Werke vertreten. Alle vier Jahre (turnusmäßig mit den Presbyteriumswahlen) wird die Kreissynode neu gebildet. Sie versammelt sich bei uns im Ev. Kirchenkreis Lübbecke jeweils zu einer Sommer- und einer Herbstsynode an einem von ihr selbst bestimmten Ort sowie außerdem dann, wenn der Kreissynodalvorstand es für erforderlich hält. Sie muss einberufen werden, wenn ein Drittel ihrer Mitglieder, ein Drittel der Presbyterien oder die Kirchenleitung es fordert. Der Zeitpunkt der Tagung und die Tagesordnung werden durch den Kreissynodalvorstand festgesetzt. Die Kreissynode wird durch die/den Superintendentin / Superintendenten einberufen und geleitet. Die Verhandlungen der Kreissynode sind öffentlich, soweit sie im Einzelfall nichts anderes beschließt.
Hüllhorst, 04. November 2024
Der Evangelische Kirchenkreis Lübbecke hatte zur Kreissynode ins Gemeindehaus Schnathorst eingeladen. In der Synode sitzen gewählte Laien und Geistliche, die über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens entscheiden.
Auf der Tagesordnung standen Berichte des Superintendenten und der synodalen Dienste. Außerdem bildete die Haushaltsberatung 2025 einen Schwerpunkt – trotz sinkender Einnahmen konnte diesmal noch ein ausgeglichener Haushalt verabschiedet werden. Doch die Wolken am Horizont werden dunkler.
„Die Kirche leistet extrem starke Arbeit“, sagte Bürgermeister Michael Kasche in seinem Grußwort. Gleichzeitig empfahl er den Synodenmitgliedern: „Es ist wichtig, den Nachwuchs im Auge zu haben, denn der ist unsere Zukunft.“ Als ein positives Beispiel lobte Superintendent Dr. Uwe Gryczan die Beziehungen zur Gemeinde Hüllhorst: „Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit. Das ist uns als Kirchenkreis auch wichtig.“
Außerdem hob der Theologische Leiter des Kirchenkreises in seiner Rede die Bedeutung des gesellschaftlichen Engagements hervor: „Mein Dank gilt allen, die sich engagieren.“ Gesellschaft und Kirche brauchen Menschen, die mitarbeiten. Gryczan: „Wir haben und hatten viele Persönlichkeiten, die sich für andere einsetzen, das alles war und ist von großem Wert. Jetzt stehen wir vor einem Generationenwechsel. Viele ehrenamtliche und angestellte Mitarbeitende hören aus Altersgründen auf, etliche Neue sind dankenswerterweise schon nachgekommen. Doch wir brauchen noch mehr Unterstützung.“
Bei vielen Synodalen war eigentlich die Hoffnung, dass nach Jahren der Corona-Pandemie endlich wieder mehr Normalität in das gesellschaftliche, wirtschaftliche und kirchliche Leben einkehre. Doch die Realität ist eine andere - mit Auswirkungen auch für die Haushaltsplanung 2025.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, ein kriegerischer Konflikt im Nahen Osten und Wahlerfolge von extremistischen, insbesondere rechtsgerichteten Parteien bei Landtagswahlen sowie sinkende Mitgliederzahlen der Kirchen – es gibt zurzeit vielfältige Ungewissheiten. „Welche Entwicklung die Krisen und Herausforderungen auch immer nehmen werden, der kirchliche Bereich wird sich diesen Einflüssen und ihren Auswirkungen nicht entziehen können“, sagte Bernd Kammann, Vorsitzender des kreiskirchlichen Finanzausschusses.
Das wird zum Beispiel bei den Kirchensteuereinnahmen deutlich. So rechnet der Kirchenkreis Lübbecke für 2025 mit einer verglichen zu 2024 verringerten Kirchensteuerzuweisung in Höhe von mehr als 200.000 Euro. Somit beträgt die Gesamtsumme aus Kirchensteuererträgen rund 8,2 Millionen Euro. Kammann: „Wir erwarten, nach Verrechnung anderer Erträge, ein Defizit in Höhe von rund 144.000 Euro, das wir aus dem Eigenkapital noch ausgleichen können. Allerdings können wir das nicht dauerhaft machen, denn unser Eigenkapital ist begrenzt.“
Der Kirchensteuer-Ertrag soll wie folgt verwendet werden: Der Kirchenkreis bekommt für seine gemeindeübergreifenden Aufgaben eine Zuweisung von rund 2,3 Millionen Euro. Die Kirchengemeinden erhalten Zuweisungen von mehr als 4 Millionen Euro. Für den Trägeranteil an den Kindertageseinrichtungen werden 1.011.409 Euro bereitgestellt. An den Verein DIE DIAKONIE e.V. gehen 512.501 Euro. Zudem wird eine Klimaschutzpauschale in Höhe von rund 330 Tausend Euro zugewiesen, und es stehen knapp 100 Tausend Euro für Matchfonds und Projekte zur Verfügung.
Doch Freude über einen noch ausgeglichen Haushalt 2025 kam bei den Synodenmitgliedern nicht so richtig auf, denn die Landeskirche rechnet perspektivisch mit weiter sinkenden Einnahmen. „Für die mittelfristige Finanzplanung 2026 bis 2028 besteht große Unsicherheit bezüglich des Kirchensteueraufkommens“, mahnte Kammann.
Um Ausgaben zu verringern, hatte die westfälische Kirche alle Gemeinden und Kirchenkreise aufgefordert, den Raumbedarf zu prüfen und anzupassen, denn aufgrund des demografischen Wandels sinken auch die Mitgliederzahlen. Kammann: „Wir haben in den 1970er und 1980er-Jahren zahlreiche kirchliche Gebäude aufgebaut, aber wir können nicht mehr so weitermachen wie bisher. Wir müssen selbst handeln, bevor andere für uns handeln.“
Das bestätigt auch der Superintendent: „Wir müssen uns auf den Weg machen, denn es scheint so, als ob in vielen Regionen in Deutschland heute und auf absehbarer Zeit zu viele kirchliche Gebäude bewirtschaftet werden. Vor Ort müssen wir uns fragen, ob wir bereit sind neue Rahmenbedingungen mitzugestalten: Beharren wir auf dem Erhalt der festen Steine, die wir geerbt haben, oder konzentrieren wir uns auf die Menschen und eine lebendige Kirche? Das kann manchmal im Detail eine schwierige Abwägung sein und ist für alle Beteiligte eine Herausforderung.“