Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Kreissynode

Die Kreissynode ist das Leitungsorgan des Kirchenkreises. In ihr sind alle Kirchengemeinden des Kirchenkreises und synodale Dienste und Ämter und Werke vertreten. Alle vier Jahre (turnusmäßig mit den Presbyteriumswahlen) wird die Kreissynode neu gebildet. Sie versammelt sich bei uns im Ev. Kirchenkreis Lübbecke jeweils zu einer Sommer- und einer Herbstsynode an einem von ihr selbst bestimmten Ort sowie außerdem dann, wenn der Kreissynodalvorstand es für erforderlich hält. 
Sie muss einberufen werden, wenn ein Drittel ihrer Mitglieder, ein Drittel der Presbyterien oder die Kirchenleitung es fordert. Der Zeitpunkt der Tagung und die Tagesordnung werden durch den Kreissynodalvorstand festgesetzt. 
Die Kreissynode wird durch die/den Superintendentin / Superintendenten einberufen und geleitet. Die Verhandlungen der Kreissynode sind öffentlich, soweit sie im Einzelfall nichts anderes beschließt.

Beraten über den Bildschirm

Pfarrerin Christine Scheele

Die Synode begann mit einem geistlichen Impuls von Krankenhauspastor Paul Alexander Lipinski, der die Mitglieder der Kreissynode auf den Jüdischen Spruch „Nächstes Jahr in Jerusalem!“ hinwies. „Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen.“, dieser Vers stand im Mittelpunkt der Andacht. Lipinski dachte an Einschränkungen und Not in allen Zeiten. Dagegen hieß es: „Jerusalem ist meine Heimat. Schütze und begleite mich! Jerusalema.“ Eingespielt wurde der Tanz Jerusalema, den Mitarbeitende der Klinik einstudiert hatten. Durch ihn sei Freude und Hoffnung spürbar, die ansteckend sei. „Du verwandelst unsere Klage in einen Tanz“, erfuhr der Beter des 30. Psalmes. Aus dieser Hoffnung leben auch Christen.

Superintendent Dr. Gryczan bedankte sich bei Paul Alexander Lipinski, der zum letzten Mal als Mitglied der Synode beiwohnte und Heinz-Hermann Grube, der die Andacht musikalisch leitete. Die Andacht sei anregend, mutmachend und abwechslungsreich gewesen: „Vielen Dank für den 34 jährigen Dienst in der Seelsorge und den wunderbaren Gottesdienst.“
Im Anschluss daran verlas Gryczan die Tagesordnung. Im Vordergrund standen die Finanzen, daneben beriet die Synode über sozialpolitische Herausforderungen wie Flüchtlingsarbeit, Lieferkettengesetz und Nothilfe für die Ökumene.

Nach Eröffnung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Verpflichtung der neu eingetretenen Mitglieder, Begrüßung der Gäste erfolgten Grußworte aus dem Landeskirchenamt und dem Nachbarkirchenkreis Minden. Der juristische Dezernent Dr. Thomas Heinrich grüßte die Mitglieder der digitalen Synode und zeigte sich mit dem Kirchenkreis sehr verbunden. Als Vertreter des Kirchenkreises Minden begrüßte der neue Superintendent Michael Mertins die Mitglieder der Lübbecker Kreissynode mit einem geistlichen Impuls.
B. Kammann erklärte in bewährter Weise die finanzielle Situation und die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Der voraussichtliche Haushalt beträgt 3 617 925,00 Euro. Mit einer Neinstimme, 11 Enthaltungen und 57 Jastimmen wurde er beschlossen. Beschlüsse zur Finanzausgleichskasse schlossen sich an. Nach der Festlegung des Hebesatzes der Verwaltungsumlage wurde der Haushaltsplan für das Jahr 2021 vorgelegt. Zu ihm wurden die Pläne für Kitas und offene Ganztagsbetreuung vorgelegt.
Informiert wurde über den Stand der Verhandlungen mit Stadt und Kreis über die Finanzierung der Kitas im Kirchenkreis. Der Kirchenkreis beteiligt sich mit über 988000 Euro an den Kosten. Die Kosten steigen jährlich. Leider hinderte die Pandemie die Diskussion. Verwaltungsleiter Carsten Schöneberg versicherte, weiterhin das Gespräch zu suchen und auf der nächsten Synode zu informieren. Es sei ein strukturelles Problem. Sigrid Mettenbrink, Vorsitzende des synodalen Kindergartenausschusses, erinnerte an die Bedeutung, die die Kindergartenarbeit für die Konzeption des Kirchenkreises habe. Die Presbyterien des Kirchenkreises würden gebeten, sich mit der Bedeutung der Kitas für die Gemeinde bis zur nächsten Synode zu beschäftigen. Eine große Mehrheit schloss sich dieser Haltung an.
Pfarrer Eberhard Helling bat die Synode, einen Nothilfefond über 15000 Euro für die Partnerschaftsarbeit einzurichten, um schnell und unbürokratisch helfen zu können. Auch dieser Bitte schloss sich die Synode an.
Nach der Pause erklärte Frank Poransky das „Cumuslusprojekt“. Mit ihm sollen einheitliche Standards im IT Bereich in der ganzen Landeskirche geschaffen werden.
Der regionale Notfallseelsorger Matthias Rausch erklärte die Konzeption der Notfallseelsorge. Das Engagement soll öffentlich erkennbar sein, und es soll Qualitätsstandards geben.
Im weiteren Verlauf wurde Hilke Vollert zur Beauftragten an der Buschkampschule gewählt. Neu in den Nominierungsausschuss kamen Heinz-Hermann Grube und Claus Wischmeyer, Karin Röthemeyer übernahm die Stellvertretung in den Nominierungsausschuss von Klaus- Dieter Obach.
Dr. Christian Hohmann informierte im Anschluss über den Stand der Diskussion um die Frage „Seebrücke“ “sichere Häfen“. Ein Antrag der Kreissynode wurde auf der Landessynode aufgenommen. Es sei ermutigend, dass Kirchengemeinden sich bereit erklärten, die Flüchtlinge zu unterstützen. Auch die Stadt Lübbecke habe sich inzwischen dieser Aktion angeschlossen. Im Anschluss erklärte Hohmann das Lieferkettengesetz, das vergleichbare Standards fordert, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. In diesem Jahr kümmert sich „Brot für die Welt“ um das Thema Kinderarbeit. Auch diesem Thema konnte sich eine überwältigende Mehrheit anschliessen.
Schliesslich informierte Carsten Schöneberg über das Gesetz zum Thema Sexualisierte Gewalt. Der Kirchenkreisverband werde das Gesetz ausführen. Nach einem Schulungsplan werden bis 2025 Schulungen durchgeführt.
Die Synode endete mit einem Ausblick auf die nächste Synode, die am 29. November stattfinden soll.
Superintendent Dr. Gryczan bedankte sich bei allen Beteiligten und besonders bei David Heuer, der die technische Seite der Synode leitete. Mit „Gott befohlen“ entließ der Superintendent die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Nacht.

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Hier geht es zum Artikel aus der "Neuen Westfälischen" vom 12. März 2021

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 Hier geht es zum Artikel aus dem "Westfalen-Blatt vom 13. März 2021

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Hier kann ein Mitschnitt der Synode angesehen werden. Die Andacht wurde aus rechtlichen Gründen etwas gekürzt.