Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

„Jesus ist der Entdecker der Kindheit“


Kindergartengottesdienst in Rahden zum Thema „Partizipation“

 Cornelia Müller


Das Schlagwort „Teilhabe“ ist in aller Munde. Auch in der Pädagogik beschäftigt man sich zunehmend mit der Frage, wie Kinder ganz selbstverständlich an Alltagsprozessen beteiligt werden können. Dabei ist das Thema für Christen eigentlich ein „alter Hut“ – oder sollte es zumindest sein. „Lasset die Kinder zu mir kommen“: Wer diesen Satz aus dem Markusevangelium ernst nimmt, der landet unweigerlich beim Thema Partizipation.
Die evangelischen Kindertageseinrichtungen „Bärenhöhle“, „Löwenzahn“ und „Sonnenstrahl“ haben jetzt in der Rahdener St.-Johannis-Kirche einen gemeinsamen Kindergartengottesdienst gefeiert, der dieses Thema aufgriff. „Kinder reden mit. Sie haben etwas zu sagen. Sie sind nicht bloß Objekte unserer Erziehungstätigkeit, sondern sie sind Subjekte, eigene Persönlichkeiten mit einer eigenen Meinung. Das ist etwas, was in unseren Kindergärten ganz besonders gefördert wird“, sagte Pfarrer Roland Mettenbrink, der den Gottesdienst gemeinsam mit den Kindergartenleitungen vorbereitet hatte. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von Kantor Thomas Quellmalz, der zunächst mit den Erwachsenen noch einmal die Lieder einübte, die den Jungen und Mädchen aus ihren Kindergärten längst vertraut waren. Darunter war auch das auf Schwedisch gesungene „Snickerboa hopp fallera“, das von dem Holzschuppen handelte, in dem Michel aus Lönneberga so viele Stunden verbracht hat. Um diesen liebenswert frechen Jungen, der nicht immer das tat, was die Erwachsenen von ihm erwarteten, ging es auch in dem kleinen Anspiel, das die Kinder der Bärenhöhle vorbereitet hatten. Egal ob frech oder brav, klein oder groß: „Jeder gehört dazu. Keiner soll weggeschickt werden, denn Gott hat alle gleich lieb“, betonte Pfarrer Mettenbrink.



Wie unterschiedlich Menschen sein können, dafür fanden die Jungen und Mädchen ihre eigenen Beispiele: „Der eine kann schon gut Nudeln kochen. Der andere kann kopfstehen. Der eine kann lustige Witze erzählen. Der andere kann super lachen.“ Einer könne vom anderen lernen – manchmal auch die Erwachsenen von den Kindern, denn „Kinder, die zanken, vertragen sich danach wieder.“
Kinder als Persönlichkeiten ernst zu nehmen, bereichere auch die Welt der Erwachsenen, fasste Pfarrer Roland Mettenbrink zusammen. Die Forderung nach Partizipation könne sich auf eine lange theologische Tradition und auf eine solide biblische Grundlage stützen: „Jesus ist der Entdecker der Kindheit“, sagte Mettenbrink.(cm)