Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 05. Januar 2019

Ein neues Jahr hat begonnen. Für manche Menschen eine Gelegenheit, alte Gewohnheiten abzulegen und neue Vorsätze zu fassen.
Haben Sie sich etwas vorgenommen für das neue Jahr 2019?
Gute Vorsätze gibt es ja genug. Man müsste endlich mal…mehr Sport machen. Ein aktiveres, gesünderes Leben führen. Weniger Alkohol trinken, bewusster einkaufen, mehr Gemüse essen und weniger Fleisch. Das Auto öfter mal stehen lassen und mit dem Fahrrad fahren. Mehr sinnvolle Zeit mit der Familie verbringen, öfter mal wieder spielen und lesen. Mir fallen viele Sachen ein, die ich ändern könnte.
Könnte…., aber nicht tue. Gewohnheiten zu ändern und gute Vorsätze umzusetzen dauert 66 Tage, lese ich an Silvester in der Süddeutschen Zeitung. Und die meisten guten Vorsätze scheitern schon in den ersten Tagen im neuen Jahr. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das ist wohl wahr. Und man fällt schneller zurück in seinen normalen Trott und Alltag, als einem lieb ist. Das neue Jahr ist dann eben doch in großen Teilen wie das alte Jahr und wir selbst werden auch nicht plötzlich ganz neu. Das ist ja eigentlich auch ganz gut, dass wir nicht immer wieder bei Null anfangen müssen.
Interessant wird es, wenn es darum geht, wie man tatsächlich alte Gewohnheiten aufgeben und Neues beginnen kann. Wie gesagt, es dauert lange. Und man darf sich nichts Allgemeines vornehmen. Für eine alte Gewohnheit sollte man sich eine positive neue Gewohnheit suchen. Also dann nicht allgemein: Man sollte weniger Süßigkeiten essen und lieber mehr Obst und Gemüse. Sondern: Ich esse jeden Tag einen Apfel. Und dann heißt es wohl durchhalten und bei Stress nicht gleich alles wieder über Bord zu werfen.
Ich denke an Jesus, der den Menschen Mut gemacht hat, etwas Neues zu beginnen: „Die von Gott bestimmte Zeit ist da. Sein Reich wird sichtbar in der Welt. Ändert euer Leben und glaubt dieser Guten Nachricht.(Markus 1, 15)“ Es wird sogar von manchen Menschen berichtet, denen es gelang, sofort ihr Leben zu ändern. Fischer verließen ihre Boote und gingen mit Jesus. Ein Zolleinnehmer ändert sein Leben radikal und gibt viel von dem Geld zurück, dass er vorher den Leuten abgepresst hat. Auf jeden Fall traut Jesus es den Menschen und damit am Ende auch mir zu, etwas im Leben zu verändern.
Ein neues Jahr hat begonnen. Bleibt alles, wie es ist oder ändert sich etwas? Manches können wir nicht beeinflussen. Manche alte Gewohnheit bleibt. Aber Neues wird dazu kommen, auch weil ich etwas verändern kann. Und darauf freue ich mich im kommenden Jahr.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes neues Jahr!

Hilke Vollert, Pfarrerin in Bad Holzhausen und Börninghausen