Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 15. März 2025

Diakon Michael Biesewinkel

Wenn ich morgens am Frühstückstisch sitze und in den Garten schaue, dann habe ich nicht nur ein frisches Brötchen und eine Tasse Tee vor Augen, sondern ich schaue auch in den Garten. Gerade jetzt ist das interessant. Neben vielen bunten Farben begegnet mir da auch ein Eichhörnchen. Beschwingt hüpft es fröhlich von Ast zu Ast. Zugegeben: Ganz so leichtfüßig und beschwingt bin ich körperlich nicht, kann meinen Gedanken aber freien Lauf lassen und eben diese machen es dann dem Eichhörnchen scheinbar nach. Ohne es bewusst zu steuern, kommt da ein Gedanke an gestern und an noch länger zurückliegende Momente. Schöne Ereignisse blitzen ebenso auf wie manchmal auch Belastendes und weniger Schönes.

Ich überlege dann bewusst, welche Gedanken ich mit in den neuen Tag nehmen möchte und welche mich in meinem Tatendrang stören. Meistens gehe ich jeden Tag recht motiviert an, denn er ist ein Geschenk. Die scheinbar weniger hilfreichen Gedanken und Erinnerungen abzulegen und zu vergessen, das fällt mir nicht immer leicht. Gerade wenn es um zwischenmenschliche Dinge geht, bei denen ich mir im Nachhinein eingestehen muss, falsch gehandelt oder reagiert zu haben. Ich würde dann gerne die Zeit zurückdrehen oder hoffe auf eine zweite Chance oder ein Wort. Zwischenmenschlich kann man viele Verfehlungen oder Missverständnisse im Dialog lösen. Wenn beide Seiten das wollen. Das ist leider nicht immer der Fall. Zeitweise ist es auch eine Krankheit bei mir selbst oder anderen die mich nicht so fröhlich und leicht in den Tag starten lässt, wie ich es gerne würde. Auch andere Gedanken belasten. Da hilft mir ein Gedanke an Gott. Zu ihm können wir auch kommen, wenn es einmal nicht so gut läuft. Er sieht genau das auch und ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben. Nach drei Tagen ist er auferstanden und hinaufgefahren in den Himmel. Von dort schaut er auf uns und unser Leben und ist immer an unserer Seite. Gutmütig liebend, nicht wertend. Im Römerbrief des Apostels Paulus lesen wir dazu: „Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren." (Römer 5,8). Wenn ich mich daran erinnere und das auch mit allen Sinnen erspüre, dann nimmt mir das als Christ eine Menge Last und bedrückende Gedanken werden leichter.

Ich wünsche Ihnen das auch. Da ist er, der Startpilot für den Tag, der wunderbar und leicht funktioniert. Denn Gott hat gern einen Platz in unserem Leben und unseren Herzen. Wir können als Menschen auf dieser Erde in einem hoffentlich erfüllten Leben viel gestalten und wenn wir dabei einmal Fehler machen oder anderen Menschen Unrecht tun, dann wissen wir Gott in Liebe und korrigierend an unserer Seite. Das entbindet uns nicht davon, umsichtig zu sein, aber es erleichtert vieles. Darüber hinaus können wir so auch andere Menschen stärken und an ihrer Seite stehen. Ich finde das wunderbar und wünsche es Ihnen auch. Diakon Michael Biesewinkel


Diakon Michael Biesewinkel