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Auch Friedentauben müssen lernen
Zwei Schafe, ein Taubenküken – genauer gesagt: ein Friedenstaubenküken – treten am Sonntag in Börninghausen im Gottesdienst auf. Wir feiern diesen Gottesdienst an der Gröchtenhütte, das ist ein Wohnheim der Lebenshilfe in Eininghausen.
Zwei Schafe, ein Taubenküken – allerdings als Handpuppen.
Die Schafe kennen wir schon in Börninghausen und Bad Holzhausen. Sie reden gern und viel, machen auch gerne gemeinsame Entdeckungen. Aber diesmal sind sie kurz davor, sich zu streiten und zu prügeln. Dem einen Schaf ist langweilig, das andere meint, es habe keine Zeit für nichts. Und so gibt ein Wort das andere, und fast kommt es zu einer waschechten Schafsschlägerei.
Bis ein kleiner gefiederter Freund auftritt: ein Taubenküken. Eigentlich sogar ein Friedenstaubenküken. Das Küken stammt aus einer ganzen Familie von Friedenstauben.
Friedenstauben haben zur Zeit ja sehr viel zu tun, sie sind dauernd unterwegs, um vom Frieden zu retten, was zu retten ist. Ob sie Erfolg haben werden?
Das Küken jedenfalls will zwar auch eine Friedenstaube werden, weiß aber noch gar nicht, wie das geht. Es muss noch eine Lehre machen. Aber wie?
Das Küken und die Schafe fragen Profis für den Frieden: Einen Schiedsmann, einen Richter, eine Chorleiterin, Konfirmanden und den Pastor. Sie alle können was dazu sagen, wie Menschen untereinander Frieden halten oder zum Frieden finden. Der Richter zum Beispiel empfiehlt: Auch mal eigene Interessen zurückstellen, das ist ein Weg zum Frieden. Der Pastor sagt. Klare Verhältnisse. Man muss sich nicht immer lieben und ständig zusammenglucken. Manchmal ist es besser, wenn jeder sein eigenes Reich hat. Auch das kann dem Frieden dienen.
Taubenküken und Schafe lernen viel darüber, wie man den Frieden sucht und findet.
In unserer Zeit scheint mir das manchmal verloren gegangen zu sein: Frieden suchen. Waffen und Krieg sind wieder eingezogen in unser Denken und Reden und Handeln.
Dabei ist es wohl viel verheißungsvoller, den Frieden zu suchen. Mit aller Kraft. Und vermutlich ist es auch schwieriger und anstrengender, den Frieden zu suchen als Streit, Krieg und Gewalt zu üben.
Aber: den Frieden zu suchen und Frieden zu stiften dient dem Leben und hat eine große Verheißung: Selig, die Frieden stiften, sie werden Kinder Gottes genannt. So sagt es Jesus in der Bergpredigt.
Es ist allerdings noch kein Friedensstifter und noch keine erfolgreiche Friedenstaube vom Himmel gefallen. Auch Friedentauben müssen den Frieden lernen und üben. Und Schafe und Menschen sowieso.
Ich wünsche Ihnen einen friedvollen Sonntag, und eine friedliche neue Woche. Und ich hoffe auf Frieden in der Welt. Wir alle sollten ihn suchen und lernen, Friedensstifter zu werden.