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Liebe Leserinnen und Leser,
die Tage zum Jahresende nutze ich häufig, um vergangene Ereignisse des Jahres noch einmal Revue passieren zu lassen. Das Smartphone kann dabei helfen, denn die meisten Modelle bieten eine Funktion, die in Bildern zusammenfasst, was heute vor einem Jahr passiert ist. Seit fast schon zwei Jahren bereichert mein kleiner Neffe unsere Familie. Er sorgt immer wieder für Überraschungen und mit seiner Unbeschwertheit für besondere Momente. Viele Bilder auf meinem Handy versuchen, diese fast schon zu konservieren. Sie sorgen bei mir immer wieder für Freude und sind Inseln für neue Energie.
Sie machen in der Rückschau aber auch deutlich, wie schnell die Zeit vergeht. Kürzlich hatte meine Schwester ein Bild vom Nikolaustag des letzten Jahres und gleich danach eines von diesem Jahr geschickt. Wo vor einem Jahr noch erste unsichere eigene Erkundungen das Bild bestimmten, war in diesem Jahr ein kleiner, ja ein „ganzer“, lebensfroher Junge stolz neben seinem Nikolausstiefel zu sehen. Er war und ist mit sich und der Welt im reinen. Lächelnd gab er dieses Gefühl unbewusst auch an andere weiter. Gerade in unseren unsicheren Zeiten ist das wichtig. Ich mag bei der Betrachtung kaum glauben, dass zwischen den Bildern schon ein Jahr liegt. 365 Tage, die ich versucht habe, bestmöglich und demütig zu nutzen und mir dabei immer wieder klarzumachen, dass jeder Tag ein Geschenk ist. Die Zeit scheint mir sprichwörtlich wie Sand durch die Finger geglitten zu sein.
Dazu passt der Wochenspruch: „Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Psalm 31,6). Während ich diesen lese, denke ich: Wie schön wäre es, wenn man manchmal, auch in gewinnbringenden Momenten mit meinem Neffen, die Zeit anhalten könnte. Ich brauche oft so viel mehr Zeit, als ich habe. Das klingt fast so, als hätte ich weniger Zeit als andere Menschen. Dabei ist das gar nicht so. Jede Minute, jede Stunde und jeder Tag sind für uns Menschen gleich lang. Wir empfinden das nur oft anders. Nutzen wir die für uns alle gleiche Zeit auch bewusst? Leben und erleben wir sie unverhüllt? Wahrscheinlich nicht. Ich für mich kann das sicher sagen und möchte das in Zukunft ändern. Vielleicht möchten Sie sich auch dazu einladen lassen? Im Psalm 31 macht David deutlich, dass Zeit als kostbares Gut in Gottes Händen liegt. Dort ist sie sicher und kann von uns als Geschenk genutzt werden. Mir gibt das in unsicheren Zeiten Trost und Sicherheit. Zeit mit Bedacht und in Dankbarkeit zu nutzen kann uns helfen, besondere Momente bewusster zu erleben. Was ist jetzt gerade wichtig und was eher nicht? Wir können innerhalb unserer begrenzten Lebenszeit Verantwortung übernehmen. Für uns und auch für andere. Beziehungen zu anderen bewusst zu suchen und sie zu pflegen, fällt im Bewusstsein begrenzter Zeit mehr ins Gewicht. Die uns gegebene Zeit ist ein Geschenk, das Mut macht und Möglichkeiten bietet. Mir zumindest und Ihnen hoffentlich auch. Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen, dass Sie Ihre Zeit immer bestmöglich nutzen können.